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  • 24. Aug. 2007

    Einen Internetanschluss haben und ihn nutzen können sind zwei grundverschiedene Dinge, musste ich feststellen. Der Festnetz-Telefonanschluss von TOT war sofort nach der Installation funktionsbereit. Bestellt habe ich ihn aber für die ausschliessliche Internet-Nutzung per Modem. 56 kBit/s sind nicht gerade umwerfend, doch man kann einigermassen arbeiten wenn die Bandbreite tatsächlich zur Verfügung steht. Zugangsdaten gab es bereits anlässlich der der Anmeldung bei TOT.

    Zunächst musste ich noch eine Woche warten bis das Modem für das Notebook einsatzbereit war. Das war mein eigenes  Problem. Dann konnte es losgehen. Theoretisch. Praktisch erwies sich die Einwahl als äusserst schwieriges Vorhaben. Die unterschiedlichsten Meldungen besagten, Server lehnt den Kontakt ab, Leitung besetzt und alles solch Zeug. Die automatische Einwahl im Notebook war so eingestellt, dass zwanzig Versuche unternommen wurden, bevor abgebrochen wurde. Für weitere Versuche musste ich “per Hand” den Vorgang erneut anschieben. Das tat ich, so oft ich dazu Gelegeheit hatte. Innerhalb von zwei Wochen gelang mir etwa drei mal ein echter Internetzugang. Die Verbindung wurde spätenstens nach zwei Stunden automatisch gekappt, egal wie intensiv ich gerade arbeitete. Für einen Internetjunkie ist das natürlich kein Zustand. Ich musste also parallel dazu weiterhin täglich 20 km (eine Strecke) ins Internetcafe per Motorbike fahren.

    Erst als ich ca. 4 Wochen später einen drahtlosen Internetzugang von CAT-Telecom erhielt, konnte ich vernünftig zu hause arbeiten. Nun stellte ich auch meine, meist erfolglosen, Einwahlversuche ein.

    Die Überraschung kam mit der Telefonrechnung. Während die erste Telefonrechnung 30 Baht (Weniger als 1 Euro) betrug, waren es nun mehr als 3500 Baht, rund 78 Euro. Nach meinem Wissenstand war es völlig unmöglich solch einen Betrag zusammenzubekommen. Irgendwo hatte ich aufgeschnappt, der Internetzugang über TOT würde etwa 3 Baht für 2 Stunden kosten. Das würde niemals diese Summe ergeben. Eine telefonische Klärung war nicht möglich. Also war eine Fahrt nach Chiangrai (35 km) zum Verwaltungssitz von TOT notwendig. Dort räkelten und langweilten sich, wie üblich, mehrere junge Damen. Die hatten dann auch gleich die abenteuerlichsten Erklärungen bei der Hand, warum der Preis so hoch sei. Eine Version lautete, ich würde sicherlich mein Notebook im ganzen Dorf herumreichen. Lächerlicher ging es wohl nicht mehr. Ein deutschsprachiges Notebook wandert in einem thailändischen Dorf herum, wo man fast ausschliesslich Thailändisch versteht. Ein Telefon für diesen Anschluss gibt es nicht, der Anschluss sollte ausschliesslich für den Internetzugang genutzt werden.

    Die Computerausdrucke der Telefongesellschaft brachten etwas Licht in das Dickicht. Auf 7 Seiten war jede einzelne Einwahl festgehalten. Mit Dauer und Uhrzeit. Es wurde offenbar nicht der Internetzugang sondern lediglich die Länge der Telefoneinwahl protokolliert und berechnet! Ein Techniker der hinzugerufen wurde bestätigte, dass die kurzen Zeiten als Einwahlversuche, nicht als gültige Internetverbindung zu zählen seien. Nach Durchsicht der Ausdrucke reduzierte sich der zu entrichtende Betrag auf knapp 180 Baht. Das war okay. Das Ansehen von TOT ist durch diese  Prozedur nicht gewachsen. Zudem bleeibtein Misstrauen. Wie wird die Rechnung im nächsten Monat aussehen?

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    3 Kommentare

    1. Mario schreibt:

      Na, da bin ich aber nicht sicher, ob das bei einer der deutschen Telefongesellschaften nicht auch passieren kann… Was man ab und zu in den Computerzeitschriften liest, lässt einem auch hier die Nackenhaare aufstellen. Eine Klärung mit “einfach mal hinfahren” (sicher auch in Thailand nicht einfach) erscheint mir für D allerdings nicht möglich. Der Pförtner hierzulande wird es zu verhindern wissen. Und das “ich bin nicht zuständig” sicher auch… 😉
      Gruß nach Thailand,
      Mario

      2. Sep. 2007 | #

    2. klaus schreibt:

      Na klar, in Deutschland gibt es seeehr viel ähnliche Storys zu berichten. Will gar nicht dran denken, wie ich im Jahr 2000 nach dem DSL-Start bei der Deutschen Telekom 2 Monate Ausfall des DSL-Anschlusses zu verkraften hatte.
      http://www.at-web.de/newsletter/archiv/news33.htm

      Ich denke mein Bericht zeigt, dass Monopole generell, und von Tefongesellschaften speziell, nicht zum Vorteil des Kunden sind.

      3. Sep. 2007 | #

    3. christian schreibt:

      hallo klaus
      tschai jen mit TOT gibts immer Probleme, da bist du nicht der einzige,ich kenn das auch
      Sonnige Grüße aus Rong Kwang ( Phrae)
      christian

      14. Oct. 2008 | #

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