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  • 24. Mar. 2011

    Das war vorhin schon ein merkwürdiges Gefühl, als die Erdstösse durch das Haus jagten. Schnell das Notebook abgestöpselt laut “Pen Dinwai” (Erdbeben) gerufen und mit den anderen Hausbewohnern aus dem Haus gerannt. Auf dem Weg zur Tür fiel die Stromversorgung aus. Also haben wir die letzten Meter zur Tür in Dunkelheit zurück gelegt.

    Wir hielten uns einige Zeit im Freien auf, aber es gab keine Zeichen weiterer Beben.

    Im Internet konnte ich ziemlich schnell eine Reuters-Nachricht finden, welche zwei Starke Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterscala meldete. Das Epizentrum liegt 110 km nördlich von hier. Das erste Beben passierte in 10 km Tiefe, das zweite in 230 km Tiefe. Da wir nur ein Beben gespürt haben, so gegen 21.00 Uhr, vermute ich, das waren die Wirkungen des ersten Bebens.

    Nach meinem Empfinden waren es ziemlich harte Stöße, die das Haus durchjagten. Die Erschütterungen währten nur wenige Sekunden. Doch das kann bereits genügen um grausame Zerstörungen anzurichten. Deshalb sind hier sämtliche Bauten so ausgeführt, dass Erdstösse gut aufgefangen werden. Auch das Haus in dem ich jetzt wohne, es ist ein gemauertes Steinhaus, ist mit Stahlbetonsäulen als Grundskelett ausgeführt, die Dachkonstruktion aus stabilen Stahlträgern gefertigt.

    2 Stunden später gehen wieder starke Schwingungen durch das Haus. Bis wir ins Freie gelangt sind, hat sich das Beben schon wieder beruhigt. Hier am Haus gibt es keine Schäden. Nicht einmal Risse im Putz und die Bilder hängen auch alle an der Wand.

    Dennoch bleibt eine tiefe Unruhe, die ich beim Beben vor gut drei Jahren nicht so gespürt habe. Vielleicht ist man etwas angekratzt wegen des verheerenden Bebens in Japan. Mit Sicherheit wird es heute Nacht schwierig werden, ruhig zu schlafen. Leider weiss man beim Erdbeben nie, ob das jetzt vorbei ist oder ob neu Erdstösse zu erwarten sind.

    Das thailändische Fernsehen berichtete in seinen Abendnachrichten von einem Todesopfer in Mae Sai, dem thailändischen Grenzort zu Burma. Mae Sai ist rund 70 km von hier entfernt und somit nur 40 km vom Epizentrum. Dennoch war dieser tragische Tod auf eine schlechte Bauweise eines Hauses zurückzuführen, nicht auf massenhafte Zerstörung.

    In Bangkok liefen laut thailändischen TV-Nachrichten Menschen auf die Strasse und wollten nicht ins Haus zurück, weil sie sich vor weiteren Beben fürchten.

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    1 Kommentar

    1. Karsten schreibt:

      Schoen zu lesen, dass es Dir gut geht!

      24. Mar. 2011 | #

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