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  • 28. Sep. 2007

    Der friedliche Kampf um Demokratie hat in Burma (Myanmar) in den vergangenen Tagen eine Stärke erreicht, die es seit den Protesten von 1988 nicht mehr gegeben hat.

    Ausgelöst wurden die jetzigen Proteste durch die intensive Erhöhung von Treibstoffpreisen. Doch es steckt mehr dahinter. Seit 45 Jahren unterdrückt Militär die Demokratie im Land.

    Führende Kraft in der neuen Bewegung sind Mönche, die in täglich wachsender Zahl durch die Strassen der Landeshauptstadt Rangoon demonstrierten. Sie forderten neben der Senkung der Treibstoffpreise die Freilassung politischer Gefangener und nationale Versöhnung. Viele Symphatisanten schlossen sich an. Berichte sprechen von 70 000 bis 100 000 Personen.

    Mönche erleben ein hohes Ansehen in Burma. Das ist wohl für die Militärjunta ein Grund mehr die Proteste zu beenden. Der tägliche Marsch der Mönche hatte Signalwirkung. Zehntausende zeigten ihre Sehnsucht nach Demokratie indem sie sich anschlossen. Einige Personen gaben der Militärregierung Anlass zum Eingreifen. Sie warfen passierenden Militärfahrzeugen Stein hinterher.

    Ein Ultimatum mit gewalttätigen Androhungen dient dazu, die friedlichen Proteste tot zu machen. Es waren nicht nur Warnschüsse die in die Menschenmenge gefeuert wurden. Die Zahl der Toten ist unklar. 9 Tote werden vom staatlichen Fernsehen derzeit genannt. Darunter 4 Mönche, ein japanischer Fotojournalist. Das Militär stürmte Kloster und inhaftierte hunderte von Mönchen.

    Die Militärregierung hat dem Entschluss der UNO zugestimmt, einen Gesandten in das Land zu schicken. UN-Gesandte nach Burma zu schicken wird auch von Amnesty International gefordert. Amnesty erklärt die Verletzung von Menschenrechten in Burma:

    – Kindersoldaten und Zwangsarbeit
    – Gesetze welche die friedliche Äusserung abweichender politischer Meinungen als kriminell darstellen
    – Die Haftbedingungen der 1160 politischen Gefangenen verschlechtert sich zunehmend.
    – Ende 2006 sassen die meisten politischen Opposiionellen in Haft oder standen unter Hausarrest
    – Regelmässige Verhaftungen ohne Befehl
    – Haft ohne Zugang zur Aussenwelt
    – Folter und andere unmenschliche und entwürdigende Behandlungen, vor allem in Untersucchungshaft und bei Verhören. Gericht lassen Geständnisse zu die unter Folter zustande kamen.

    Die massive Verletzung von Menschenrechten sowie die Nähe zu Burma ist für mich Anlass genug, darüber zu schreiben. Nicht die Berichterstattung in Deutschen und anderen Medien. Ich schreibe ein Thailand-Blog. Doch burma ist nicht weit entfernt. Hier, von Phangam, etwa 95 km. Die thailändische Landeshauptstadt Bangkok 785 km.
    Offiziell heisst Burma: Union of Myanmar.

    burma-myanmar-grenzstation-mae-sai-09060045.JPG

    Diese Bezeichnung wird jedoch lediglich von der Militäregierung gewählt. Wer sich nicht mit der Militärregierung indentifizieren möchte, redet von Burma ( oder Birma).

    ai: UN-Sicherheitsrat muss dringend eine Delegation nach Myanmar entsenden

    Ihr könnt Euch aktiven Aufrufen zur Besorgnis wegen drohender Folter und Gesundheitszustand anschliessen:

    ai: Urgent Action

    Pressemitteilung Vereinte Nationen UN: Ban Ki-moon welcomes Myanmar’s decision to receive UN envoy

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