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  • 31. Jan. 2008

    Das Buch “Ein Putsch für die Reichen”, des politischen Wissenschaftlers Giles Ji Ungpakorn kritisiert den Militärputsch von 2006, als einen Akt für Reiche. Das einzige Geschäft in Thailand, welches das Buch verkaufte, war die Chulalongkorn Buchhandlung in Bangkok. Laut Nachrichtenagentur Reuters und dem australischen Weblog “New Mandala“, welches eine persönliche Nachricht vom Autor veröffentlichte, wurde der Buchhandlung der Verkauf des Buches verboten.

    Seit der Veröffentlichung des Buches im Januar 2007 wurden 900 Exemplare verkauft, so ziemlich der gesamte Umfang der Druckauflage. Der Autor diskutiert u.a. die Rolle der thailändischen Monarchie. Laut Reuters kann Kritik am thailändischen König oder dem Königshaus, gemäss geltendem thailändischen Recht, mit 15 Jahren Haft bestraft werden. Der König soll jedoch im Jahr 2005 geäussert haben, dass er nicht über jeglicher Kritik stehe. Ein weiterer Punkt der zum Verbot des Buches führte ist ein Zitat aus einem Werk von Paul Handley, mit dem Titel “Der König lächelt niemals”. Das Buch wird jetzt einer “Prüfung” unterzogen.

    Im ersten Kapitel des Buches wird der Militärputsch vom Oktober 2006 kritisiert sowie die Personen aus dem Spektrum der politisch Liberalen, welche den Putsch unterstützen. Im zweiten Teil wird die königliche Monarchie beleuchtet. Die Volksbewegung und das Oktober-Volk sind im dritten Kapitel beschrieben. Das abschliessende vierte Kapitel setzt sich mit den Unruhen im Süden Thailands auseinander.

    Der Autor selbst beschreibt den Verbot des Buches als Verletzung von Demokratie und akademischem Frieden. Dem frisch gewählten thailändischen Premierminister Samak Suntharawaj und Chef der People Power Partei (PPP), schreibt der Autor mehr als 100 Buchverbote zu, die Samak in seiner Zeit als Innenminister 1976 gegen akademische Bücher erliess.

    Als Nachtrag erklärt der Autor, Die Polizei von Bangkok wurde auf ersuchen einer Spezialabteilung der Polizei tätig. Der Inhalt des Buches “Ein Putsch für die Reichen” sollte untersucht werden. Die Polizei nahm dies zum Anlass, per Brief vom 18.01.2008 den Verkauf des Buches zu untersagen. Der Brief, unterzeichnet vom stellvertretenden Polizeichef Bangkoks, erklärt, der weitere Verkauf des Buches könnte ein falsches Verständnis über die Monarchie unter der thailändischen Bevölkerung hervorrufen. Das Buch kann in folgenden Buchshops erworben werden: New Internationalist Bookshop, Mebourne und Bookmarx, London.

    Am Ende des Beitrages von “Bangkok Pundit” (siehe Verweis weiter unten) wird auf eine PDF-Version des Buches verwiesen. Über diesen freien Download könnt Ihr das Buch lesen und selbst urteilen.

    Reuters Indien

    Bangkok Pundit

    New Mandela

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    2 Kommentare

    1. Mario Fischer schreibt:

      Kritische Bücher verbieten… Schon heftig. Pass nur auf, dass Dein Blog hier nicht auch verboten wird, wenn Du Tipps gibst, wo man das Buch noch kaufen kann…

      8. Feb. 2008 | #

    2. klaus schreibt:

      Ich bin zuversichtlich, dass sich die Demokratie in Thailand weiterentwickelt und nicht ein Verbot das andere jagt. Mit dem Verbot meines Blogs würde man mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Da gibt es wichtigere Dinge in diesem Land zu tun. Man muss in Thailand einfach lernen, auch mal eine Kritk einzustecken. Das ist so schwierig, weil die thailändische Mentalität das nur ungern zulässt. Es ist etwas ziemlich Schlimmes wenn hier jemand sein “Gesicht verliert”. Das kann durch Kritk vermeintlich passieren, wenn man etwas über jemanden preisgibt, das nicht zu seinen Ruhmesseiten gehört.

      11. Feb. 2008 | #

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