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  • 13. Aug. 2007

    Gestern am Sonntag war der Geburtstag der thailändischen Königin und somit Muttertag. Heute am Montag ist sozusagen Feiertag für die werktätige Bevölkerung. Es wird nicht gearbeitet. Es finden weitere Mütter ihre Ehrung.

    Heute ging es in den Tempel (Wat) um die toten Mütter zu ehren. Menschen, deren Mutter gestorben ist, ziehen zum Tempel und hinterlassen dort Gaben für die liebe, verstorbene Mutter. Mönche nehmen die Geschenke entgegen und sprechen ein paar Worte.

    Mönch vor Buddha Statue

    Die Wahl der Geschenke kann leicht fallen. Es gibt bereits vorgefertigte Zusammenstellungen. Wir überreichten einen Eimer in dem sich unter anderem befand: Süssigkeiten, Knabberzeugs, Streichhölzer, kleine Kerzen, (wie sie im Wat verwandt werden), eine Taschenlampe, diverses Essen in Verpackungen,….

    Ein Bruder von Lala träumte, dass die verstorbene Mutter ein paar Schuhe benötigt. Deshalb übergaben wir auch ein paar Schuhe, die wir am Vortag gekauft hatten.

    Die Mönche behalten diese Gaben wohl nicht für sich. Arbeiter, die am Neuaufbau des Wats beteiligt sind, werden damit “beschert”. Das ist kein Widerspruch, die verstorbene Mama bekommt irgendwie ihren, mit dieser Gabe für sie bestimmten, Anteil. Während dessen sind der verstorbene Papa und der Bruder (an Aids gestorben) traurig, weil sie nichts abbekommen, wurde mir glaubhaft versichert. Also gehen wir in der nächsten Woche noch einmal zum Tempel. Meine Zweifel, ob das nicht vielleicht zu viel wird, wurden zerstreut.

    Nach herrschender Auffassung ist es gut wenn die Verstorbenen gut ernährt werden. Irgendwann kommen sie wieder auf diese Erde, in Form einer anderen Person, eines neugeborenen Babys. Dazu erhielt ich ein paar Beispiele genannt, wer in welcher Person wiederzufinden ist. Was man z.B. an bestimmten Partien des Gesichts leicht feststellen könne. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das neugeborene Baby, in dessen Form eine verstorbene Person wiederkehrt, um so gesünder, je besser die verstorbene Person versorgt worden ist. Also sind reichliche Gaben immer eine gute Tat.

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    2 Kommentare

    1. Mario schreibt:

      Hallo Klaus,
      Dein neuer Blog ist wirklich wunderbar zu lesen. Es ist eine Sache, über andere Länder was im Fernsehen zu sehen oder auch mal Urlaub dort zu machen. Aber eine völlig andere, dort zu leben bzw. von einem zu lesen, der dort lebt. Ich freu mich auf jeden Beitrag.
      Und ich finde, das das hier in D auch nicht schlecht wäre, wenn man über einen kleinen Umweg wie in Thailand am Mutter- oder Vatertag auch anderen, bedürftigen Menschen was zukommen lässt.
      Apropos: Gibt´s in Thailand eigentlich auch einen Vatertag oder ist das eine typische Falang-Angelegenheit?
      Gruß,
      Mario

      13. Aug. 2007 | #

    2. klaus schreibt:

      @Mario
      Vatertag gibt es auch. Der wird am Geburtstag des thailändischen Königs, am 5. Dezember begangen. Der thailändische König wird in diesem Jahr 80 Jahre. Im vorigen Jahr habe ich diesen Tag als Tourist erlebt. Es ist ein wirklicher Staatsfeiertag. In allen grösseren Orten finden Festveranstaltungen statt. Abordnungen aller Bevölkerungsschichten nehmen an den Feierlichkeiten teil und überbringen dem König Geschenke. Über den König werde ich wohl mal einen separaten Beitrag schreiben. Das würde hier im Kommentar untergehen.

      14. Aug. 2007 | #

    Sorry, die Kommentarfunktion ist gesperrt.

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