Ende November, Anfang Dezember ist die Zeit der Reisernte. Die zweite Ernte in diesem Jahr wird heimgebracht. Die Dörfer sind in dieser Zeit tagsüber wie leergefegt. Alle helfenden Hände werden auf dem Reisfeld benötigt. Die Reisernte läuft in dieser Gegend sehr häufig so ab, wie vor einigen hundert Jahren. Die Reisernte ist reine Handarbeit.
Hin und wieder waren auf einigen Feldern Mähdrescher zu sehen. Der grösste Teil der Anbauflächen wird jedoch weiterhin traditionell bearbeitet. Die Reispflanzen werden mit der Sichel abgeschnitten.
Besonders anstrengend ist diese Arbeit an Stellen wo Wind und Regen die Pflanzen auf den Boden gedrückt haben.
Der Boden ist jetzt knochentrocken. Das Wasser, das monatelang auf den Feldern stand, ist restlos verschwunden.
Die gesichelten Pflanzen werden gebündelt um den Transport zum Dreschplatz zu erleichtern.
Rings um den Dreschplatz türmt sich das Reisstroh. Zwei Holzstangen, die mit einem kurzen Seil oder einer kleinen Kette verbunden sind, dienen zur Aufnahme der Strohballen. Es darf kräftig draufgeschlagen werden, damit die Reiskörner rieseln.
Die einzige Maschine im Ernteprozess wird zum wegblasen von Strohhalmen und anderen Verunreinigungen aus den Reiskörner eingesetzt. Ein Grasmäher, der während der Wachstumsperiode, zur Freihaltung der Lehmdämme zwischen den Reisfeldern genutzt wird.
Der goldbraune Reis ist nun bereit um in Säcke abgefüllt und auf einem betagten, meist gebraucht gekauften, Pickup, heimwärst transportiert zu werden.
Sein weisses Aussehen bekommt der Reis erst in der Reismühle. Dort werden die Schalen von den Reiskörnern entfernt.
Der Reisanbau ist hier im Norden Thailands häufig Familienangelegenheit. Die Generationen der 40-jährigen und älter haben oftmals 5 bis 7 Geschwister. Geschwister und deren bessere Hälfte, sowie teilweise deren erwachsene Kinder, helfen während der Planz- und Erntezeit gegenseitig auf den Feldern.
Dieser Reis ist nicht der duftende, thailändische Jasminreis, den ihr vielen deutschen Supermärkten kaufen könnt. Hier wird traditionell Klebreis angebaut und gegessen. Der Klebreis wird mit Wasserdampf gegart, nicht im Wasser gekocht. Die gegarten Körner haben eine feste Konsistenz, sind aber etwas klebrig. Mit der Hand werden kleine Kugeln geformt, die in dickflüssigen oder mehligen, meist sehr scharfen, Sossen getaucht, verspeist werden.
aufschlussreiche Bilder unt Texte. nun habe ich endlich eine vorstellung von dem, was ich so esse
8. Feb. 2010 | #
kann man von den reiskörnern die schalen auch mit extra maschienen oder so schälen ??
4. Dec. 2010 | #
Wahnsinn was für eine Arbeit das ist. Riesen Respekt habe ich dafür über. Die nächste Portion Reis werde ich wohl bewusster essen.
18. Jul. 2012 | #
Sehr schön ! Dennoch habe ich es im Jahre 2013 etwas moderner erlebt. Guckst du hier : http://www.changpuak.ch/Rezepte/Reis.php
Die Bauern freuen sich ganz besonders, wenn da jemand kommt und sie besucht !
Liebe Grüsse aus Hua Hin, Thailand 🙂
Changpuak
29. Nov. 2013 | #
Changpuak. Klar geht es moderner. Ich habe im vorigen Jahr wieder auf dem oben abgebildeten Reisfeld geholfen, “per Hand” natürlich. Nebenan auf dem Feld wurde hingegen mit Mähdrescher geerntet. Das war schon ein wenig frustrierend 😉 Die Tendenz einen Mähdrescher zu nehmen ist hier oben in Thailand (Chiang Rai) eher steigend. Die Tendenz bleibt sicherlich, solange die Reisernten gut von der Regierung mit Zuschüssen bedacht werden.
29. Nov. 2013 | #
[…] sie nach kurzer Diskussion. Auf dem weiteren Weg halten wir an einem Reisfeld. Die Felder sind teilweise abgeerntet und der Reis wird gedroschen. Das funktioniert so ähnlich wie bei uns vor hundert Jahren: die […]
28. Dec. 2015 | #
[…] sie nach kurzer Diskussion. Auf dem weiteren Weg halten wir an einem Reisfeld. Die Felder sind teilweise abgeerntet und der Reis wird gedroschen. Das funktioniert so ähnlich wie bei uns vor hundert Jahren: die […]
28. Dec. 2015 | #
Hallo! Ich hoffe, hier schaut noch jemand rein! Ich übersetze einen Roman aus dem Englischen, und habe ein Problem mit der Verpackung kleinerer Mengen von ungekochtem Reis. Genauer gesagt, ist es eine Person, die Anfangs des 20. Jahrhunderts in einem kleinen Dorf etwas Reis gegen gesammelte Kräuter u.ä. eintauscht. Der Autor schreibt, der Reis wäre in Blätter eingepackt. Muss ich mir da einfach gewickelte Bündel mit Schnur drum vorstellen, oder eher aus Blättern geflochtene Behältnisse?
Würde mich über Informationen freuen.
Gruß,
Eva
8. Feb. 2016 | #
Auf den Märkten in Thailand findet man heute noch zahlreiche Produkte, die in Blätter eingepackt werden. Auch Reis, der ist dann in der Regel schon gekocht und essfertig zubereitet.
Dafür werden Bananenblätter verwendet. Bananenblätter können ziemlich groß werden, mannshoch. Aber auch kleinere Exemplare geben bereits genügend Material, um als Verpackung zu dienen. Die Bananenblätter werden dazu in große Streifen oder Quadrate geschnitten. In die Mitte kommt die zu verpackende Ware, der Streifen wird von allen vier Ecken umgeschlagen und oben mit einem Holzstäbchen zusammengesteckt. Das sieht manchmal aus wie eine kleine Pyramide.
Geflochtene Behältnisse werden auch verwendet, aber seltener und die bestehen eher aus geflochtenen Bambusstreifen. Gibst Du in der Google Bildersuche „geschnittene Bananenblätter“ ein, so werden Dir einige Bilder gezeigt, wo Bananenblätter als Verpackung verwendet werden.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass diese Romanfigur den Reis in Bananenblätter eingepackt hatte.
Klaus
8. Feb. 2016 | #