Heute wurden im Dorf Moskitos bekämpft. Das geschieht mit der “chemischen Keule”. Die Aktion wurde vorher angekündigt. Dorfbewohner konnten sich darauf einstellen. Wir haben das Dorf für einige Stunden verlassen, haben uns vorübergehend bei Freunden im Nachbardorf aufgehalten. Dort geschah die Aktion bereits gestern. Vermummte Menschen mit tösenden Maschinen in den Händen ziehen durch das Dorf. Sie verbreiten dichte Nebelschwaden um die Moskitos zu killen.
Jedes Haus, jedes Grundstück bekommt seine Dosis vom Moskito-Tod. Kurz mal reingeschaut ins Haus: Offenbar ist gerade keiner im Haus, also wird der Rüssel reingehalten.
Es wird an mehreren Stellen gleichzeitig gekämpft, einige Meter weiter “qualmt” es mächtig.
Die Schwaden der chemischen Nebelmaschinen sind selbst aus grösserer Entfernung deutlich sichtbar.
Im Vodergrund sieht man Flächen, welche regelrechte Brutstätten für Moskitos sind. Reisfelder in denen zu dieser Jahreszeit ständig das Wasser steht.
Bei diesem massiven Vorgehen werden andere Tierarten, vor allem Insekten in Mitleidenschaft gezogen. Nach der vorigen Aktion, die vor einigen Monaten stattfand, waren u.a. einige Wochen lang die Glühwürmchen verschwunden.
Nachfolgend einige Informationen über Moskitos und Krankheiten die von Moskitos übertragen werden können.
Moskito hört sich für deutsche Ohren fremd an. Dabei sind die Moskitos für den Laien optisch nicht von den heimischen Mücken zu unterscheiden. Der Unterschied liegt wohl in der Art und Gefährlichkeit übertragbarer Krankheiten. Es gibt viele Krankheiten die durch Moskitos übertragen werden. Die 4 wahrscheinlich wesentlichsten Krankheiten sind: Malaria, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis (Hirnhautentzündung) und das Dengue Fieber. Lediglich das Gelbfieber gibt es nicht in Thailand, es ist auf Afrika und Südamerika begrenzt.
Nur die Weibchen übertragen Krankheiten in Form von Parasiten oder Viren.
Malaria ist die über Moskitos meistverbreitete Krankheit. Der Moskito-Typ Anopheles ist für die Verbreitung von Malaria verantwortlich. Einzellige Plasmodium Parasiten nisten sich in roten Blutkörperchen ein und verursachen eine Grippe-ähnliche Erkrankung. Unbehandelt kann Malaria zum Tode führen. Es wird geschätzt, dass Malaria die Hälfte der Tode aller Menschen die jemals lebten, verursachte. Jährlich sollen immer noch 2 Millionen Menschen an Malaria sterben. Besonders die Grenzgebiete zu Burma und Myanmar sind in Thailand hochgefährdete Malaria-Gebiete. Man findet im Internet diverse Karten zu Ausbreitungsgebieten. Die Verbreitung ist jedoch nicht so statisch, wie das Kartenmaterial. Die Grenzen sind fliessend und schwanken. Die Gegend um Chiang Rai, die nördlichste Provinzhauptstadt Thailands, gehört derzeit eindeutig zu den gefährdeten Gebieten. Eine vorbeugende Impfung gegen Malaria gibt es bis heute nicht. Wird die Malaria rechtzeitig erkannt, soll sie heilbar sein. Malaria Moskitos stechen meist in den Abendstunden und Nachts. Es gibt keinen sicheren Schutz gegen Malaria. Selbst wenn eine vorbeugende Chemotherapie gestartet wurde, kann es zur Erkrankung kommen. Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schwäche, Erbrechen, Durchfall und Husten.
Mehr Infos auf den Seiten der WHO – Malaria (englisch)
Japanische Enzephalitis ist eine Entzündung im Kopfbereich und kann ebenfalls zum Tode führen. Überträger sind Moskitos der Gattung Aedes. Die Moskitos sind in den Abend und Nachtstunden aktiv.
Symptome:
Die meisten infizierten Personen erkranken gar nicht oder leiden nur unter grippeähnlichen Allgemeinsymptomen. Bei etwa zehn Prozent verläuft die Krankheit jedoch schwer und ist gekennzeichnet durch Kopfschmerzen, Fieber, Hirnhaut- sowie Gehirnentzündung. Im weiteren Verlauf können Muskelkrämpfe, Zittern in Armen und Beinen sowie Lähmungen auftreten. Kinder erkranken eher mit Bauchschmerzen und Durchfall. Bei bis zu 40 Prozent der Erkrankten bleiben Nervenschäden oder psychische Veränderungen zurück. Die Sterblichkeit schwankt zwischen einem und 40 Prozent, je nachdem wie gut die medizinische Versorgung ist.
Zitat laut DGK
Dengue Fieber verursacht Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen. Blut kann im Erbrochenen und im Kot auftreten. 2005 starben 12 Thais während einer Epedemie. Weltweit erkranken laut WHO jährlich ca. 50 Millionen Menschen am Dengue Fieber. An der schweren Form, mit Blutungen, sterben jährlich ca. 20 000 Menschen. Auch in Deutschland tritt das Dengue Fieber immer wieder auf. Meistens durch Rückkehrer aus den Tropen. Das Robert-Koch-Institut berichtete für 2006 von 171 Fällen.
Moskitos die das Dengue Fieber übertragen heissen Aedes albopticus. Sie werden auch asiatische Tigermoskitos genannt. Die Aedes albopticus leben laut DGK ausser in Asien auch in Teilen Europas, den USA und Lateinamerika und der Karibik. Vorbeugende Impfungen gibt es nicht.
Symptome:
“Nach einer Inkubationszeit von zwei bis zehn Tagen beginnt das Dengue-Fieber abrupt mit stark erhöhter Temperatur, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Schwindel, schwerem Krankheitsgefühl und meist ausgeprägten Muskel,- Glieder- und Gelenkschmerzen. Der Krankheitsbeginn kann von einem feinfleckigen Hautausschlag und Juckreiz an Handflächen und Fußsohlen begleitet sein. In der Regel ist die Prognose gut, und die Krankheit heilt über eine lang dauernde Erholungsphase, in der auch deutliche Stimmungsschwankungen auftreten können, langsam aus.
Das Dengue-Virus kann aber auch schwer verlaufende Krankheitsmanifestationen im Sinne eines sog. hämorrhagischen Dengue-Fiebers (DHF) oder eines Dengue-Schock-Sydroms (DSS) verursachen. Krankheitszeichen sind dabei ein zweiter Fiebergipfel, ein deutlich verschlechterter Allgemeinzustand, Blutungen in die Haut, in die Schleimhäute und die inneren Organe, Blutdruckabfall und Schock.”
Auszug aus dem PDF-Merkblatt des Auswärtigen Amtes
Weiterführende Verweise:
Nature – Malaria
Weltgesundheitsorganisation – Malaria
Wikipedia – Japanische Enzephalitis
Robert Koch Institut – Dengue Fieber
Mehr Infos über Moskitos: How Mosquitoes Work
[…] einigen Tagen habe ich über Krankheiten geschrieben die über Moskitos übertragen werden können. Malaria, Denguefieber und Gelbfieber gehören zu den gefährlichsten […]
24. Sep. 2007 | #