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  • 10. Feb. 2008

    Genaugenommen begeben wir uns unter Wohnzimmer- und Schlafzimmer. Einzelne Räume im Obergeschoss habe ich bereits in früheren Beiträgen vorgestellt: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Büro, Bad/WC.

    Das Wohnzimmer nutzen wir am Tage gar nicht. Bis zum Einbrechen der Dunkelheit wird der ebenerdige Freiluftraum unter dem Haus zum Aufenthalt genutzt. Zum Arbeiten verbringe ich dennoch die meiste Zeit im Büro.

    Unter dem Wonzimmer - thailändisches Wohnhaus

    Hier unten, zwischen den Betonpfeilern, die das Oberschoss tragen, spielt sich sehr viel ab. Es gibt einige praktische Gründe für solchen Freiraum. Traditionell führten sicherlich auch die hohen Wasserstände, verursacht von starken Regenfällen, zu dieser Bauweise. Daneben bietet dieser Bereich den ganzen Tag über Schutz vor Sonne und Hitze. Hier wird gekocht und Wäsche gewaschen. In der Regenzeit hängt hier auch die Wäsche zum trocknen.

    Typisches thailändisches Wohnhaus

    Besuch wird vorrangig unten empfangen. Hin und wieder kommen Nachbarn und andere Dorfbewohner zu einem kleinen Plausch vorbei. Hier ist es kühler als im aufgeheiztenWohnzimmer, häufig weht  ein kühlendes Lüftchen. Der Schattige Bereich bietet Schutz vor der Sonne, die von Thailändern nicht besonders gemocht wird. Sonne macht dunkle Haut. Sehr viele Thailänder möchten lieber eine helle Hautfarbe haben, wie z.B. die blassen Europäer. Also tut man alles, um sich nicht zu lange der Sonne auszusetzen. Davon abgesehen, ist natürlich auch wegen der Hitze, der Gefahr von Hautkrebs usw. nicht ratsam, ständig die Sonne aufzusuchen.

    Unten (thailändisch: khang lang) spielt sich am Tage fast alles ab. Hier nehmen wir sämtliche Mahlzeiten zu uns. Oftmals nutzen wir die Sitzgruppe, die allerdings für einen grossen Falang sehr knapp bemessen und dementsprechend ungemütlich ist. Das liegt aber auch an den klobigen, massiven Holzmöbeln. Die Thailänder hier im Norden lieben offenbar diese schweren Sitzmöbel, die schon ein bissel Kraftaufwand erfordern um bewegt zu werden. In Geschäften wird jedenfalls vorrangig diese Sorte Sitzmöbel angeboten.

    massive Sitzgruppe

    Deshalb wähle ich gerne das traditionelle Holzgestell als alternativen Aufenthaltsort, während der Zeit die ich mich unten aufhalte.

    thailändisches Liegegestell

    Ist das Holzgestell mit der Matte bedeckt sitzt und liegst Du halbwegs gemütlich. Zum Essen setzt man sich nach thailändischer Art mit verschränkten Beinen (Siehe Beitrag: Steak Thai). Oder ich halte Mittags, während der grössten Hitze, ein kleines Nickerchen. Das Gestell ist auch ein Platz wo mit Besuchern gegessen wird. Bis zu 8 Personen und das Essgeschirr findet hier Platz. Werden es mehr Personen, sitzen wir auf dem Fussboden. Selbstgebaute Holzgestelle dieser Art findest Du in fast jedem Haus hier in Dorf.

    Die Waschmaschine ist ziemlich neu, verfügt aber über keine Heizung. Es wird mit der Temperatur gewaschen, mit der das Wasser aus der Leitung kommt. Dennoch, die Wäsche wird sauber, keine Frage.

    Kochen und Waschen Thailand

    Die Küchenzeile ist gemauert. Wir kochen mit Propangas. Alternativ grillen wir öfters mit Holzkohle. Gegrillter Fisch gehört z.B. zum traditionellen thailändischen Essen. Ordentlich gewürzt, schmeckt der gegrillte Fisch wirklich lecker. Auf dem Holzkohlefeuer wird auch Reis usw. gekocht. Das Geschirr legen wir in einem offenen Metallgestell ab. Wir haben hier keinen Schrank für das Geschirr.

    Besonders beeindruckendes Zeichen traditioneller thaländischer Baukunst ist das handgemachte Abwaschbecken aus Stahlbeton. Immens massiv, das hält jedem Erdbeben stand.

    Waschbecken aus Beton

    Der Beton ist wasserdicht. Der Abfluss wird ganz unkompliziert in den Garten geleitet. Abwasserentsorgung ist hier unbekannt. Es gibt eine Sickergrube die als Durchlaufstation für die Abwässer von Bad/WC dient. Ich habe im Ort noch nie ein Fahrzeug gesehen, welches aus den Gruben etwas abpumpt.

    Der Bereich unter dem Wohnzimmer ist schon ziemlich modern geworden. Als ich hier im vorigen Jahr ankam, gab es keinen festen Boden. Wir liefen auf dem lehmigen Naturboden. Das ist kein Problem, solange der Boden trocken bleibt. Nach Regenfällen verwandelt sich der Boden jedoch in eine schmierige Masse, die nicht nur sehr starke Rutschgefahr hevorruft. Der Lehm wächst unter den Schuhsohlen zu schweren Klumpen heran, das Laufen wird zunehmends beschwerlicher. Abgewaschen wurde früher am Boden hockend in einer Schüssel.

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    5 Kommentare

    1. David schreibt:

      Hallo Klaus, wow, da lebt ihr ja mitten in der Natur. Sehr schön. Wo steht eigentlich Dein Computer ? Wie sieht es dort mit Internet aus? Hast Du ein Satellit oder eine GPRS-Karte?

      MhG,
      David

      11. Feb. 2008 | #

    2. klaus schreibt:

      Mein Computer steht im Büro.
      http://www.falang-in-thailand.de/20071029/mein-buro-thailandisches-wohnhaus.htm
      Die Treppe rechts im oberen Bild führt dorthin. Nun ja, ich habe ein Notebook, das ist so transportabel wie mein CDMA-Internetanschluss von der CAT Telecom.
      http://www.falang-in-thailand.de/20070803/internetanschluss-in-thailand.htm
      Der Anschluss entspricht eher der GPRS-Karte. Satellit wäre auch möglich. Damit ist man jedoch stationär gebunden.

      Die Übertragungsraten sind nicht mit denen einer Breitbandverbindung in Deutschland zu vergleichen. Die 230 kBit/s sind ein theoretischer Wert, den ich praktisch nicht erreiche. Dennoch kann ich damit arbeiten und muss nicht täglich in das Internetcafe. Ich habe eine Flatrate für rund 613 Baht im Monat. Die funktioniert tatsächlich “überall”. Begebe ich mich auf Reisen kommen Notebook und Internetzubehör mit. Die Suche nach einem Internetcafe entfällt tatsächlich. In Chiang Mai brauchte ich nicht einmal die Antenne an das Modem anschliessen um E-Mail zu empfangen.

      11. Feb. 2008 | #

    3. David schreibt:

      Hallo Klaus, ich werde mir zuerst eine Karte holen, um die Wartezeit bis der Satellit da ist, zu überbrücken. Vielen Dank für die Infos.

      12. Feb. 2008 | #

    4. Typisches thailändisches Wohnhaus - Blick in mein Schlafzimmer schreibt:

      […] Unter dem Wohnzimmer […]

      4. Dec. 2008 | #

    5. nina schreibt:

      Das sieht sehr abenteuerlich aus.
      finde ich schön gestaltet euer Haus.,besonders dieser offene,untere Teil.
      und eine Küche im Freien das wär auch was für mich 🙂 aber das wäre in DE nicht wirklich der Renner 😉

      23. Aug. 2011 | #

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